Mein Transgender-Ansatz, meine Ablehnung der Transgender-Ideologie


Ich
verstehe mich als Transgender-Frau (nicht hormonell behandelt, nur soziale Transition), aber ich verwende eine andere Bedeutung für das Wort Transgender als die von der Transgender-Ideologie, die ich ablehne. Für mich ist jede Person transgender, die sozial als Angehöriger des anderen Geschlechts leben möchte (ob sie es nun tut oder nicht).

Was ist die
Transgender-Ideologie? Im offiziellen Diskurs wird oft behauptet, dass es diese Ideologie nicht gibt. Nur rechtsextreme Verschwörungstheoretiker würden von einer Transgender-Ideologie sprechen. Dabei handelt es sich jedoch um einen wesentlichen Bestandteil des Wokeismus. Es ist wichtig, die darin enthaltenen Ideen benennen zu können, um darüber diskutieren und sie mit alternativen Ideen vergleichen zu können. Der Inhalt der Transgender-Ideologie kann insbesondere in jedem von Transaktivisten-Verbänden herausgegebenen Informationsmedium zu diesem Thema eingesehen werden. In vielen westlichen Ländern wird sie derzeit in der Schule gelehrt. Diese Ideologie besagt, dass:

Transidentität überhaupt existiert (Transidentität: ein vom biologischen Geschlecht verschiedenen
Gender haben; Transidentität aufweisen = transgender sein);
Genderdysphorie ein Symptom von Transidentität ist (und keine andere Ursache haben kann);
Selbstbestimmung (was eine Person über ihr
Gender sagt) das (unfehlbare) Mittel ist, um festzustellen, ob eine Person transgender oder cisgender (nicht transgender) ist;
Die Tatsache, im falschen Körper zu sein, Transgender-Personen unglücklich macht und diese transitionieren sollten, um sich besser zu fühlen.

Ich persönlich weiß nicht, ob es Transidentität gibt. Ich habe es während meiner
sozialen Transition für kurze Zeit gedacht (dann kam schnell der „Trans-Peak). Genderdysphorien können anders erklärt werden. Meine Gespräche mit anderen Betroffenen deuteten darauf hin, dass der Wunsch nach Transition aus unterschiedlichsten Gründen erfolgen kann. Es handelte sich offenbar um eine Wahl. Daher stört es mich, wenn ich höre, dass transgender sein keine Wahl ist. Mir scheint, dass homosexuelle Menschen, die das Gleiche über ihre sexuelle Orientierung sagen, damit diskreditiert werden. Ich schließe die Existenz von Transidentität nicht aus, aber diese Erklärung dient derzeit in Wirklichkeit als Schirm für die unterschiedlichsten Motivationen. Ich bin jedenfalls der Meinung, dass Selbstbestimmung nichts über ihren Urheber aussagt und dass die Annahme, sie sei ein unfehlbares Mittel, um die Genderidentität einer Person zu erfahren, Tür und Tor für schweren Missbrauch öffnet. Es gibt alternative Erklärungen in Bezug auf Personen, die als Angehörige des anderen Geschlechts leben möchten.

Ray Blanchard ist der Meinung, dass Männer, die als Frau leben wollen, in zwei verschiedene Gruppen
gehören: homosexuelle Männer und alle anderen. Die nicht-homosexuellen Männer seien durch einen sexuellen Fetisch namens Autogynephilie motiviert (wenn ein Mann sich sexuell und/oder romantisch von seinem eigenen Bild als Frau angezogen fühlt). Blanchards umstrittene Theorie löste unter Transaktivisten große Wut aus. Michael Bailey, ein Vertreter dieser Theorie, wurde erheblich verfolgt, insbesondere nachdem er sein Buch The Man Who Would Be Queen zu diesem Thema veröffentlicht hatte. Die Theorie wird heute dämonisiert und Autogynephilie ist ein Tabu. Meiner Erfahrung nach und aufgrund einer Vielzahl von Erfahrungsberichten existiert sie dennoch, auch wenn sie nicht auf alle nicht-homosexuellen Männer verallgemeinert werden kann, die das Bedürfnis verspüren, als Frau zu leben. Ich denke, es handelt sich um ein großes Puzzleteil, nicht um das gesamte Puzzle.

Hyperheterosexualität kann auch einen Mann dazu bringen, als Frau zu leben. Es wird
prinzipiell angenommen, dass ein durch eine stark ausgeprägte Heterosexualität gekennzeichneter Mann sehr männlich sein muss, aber das Ergebnis kann auch das Gegenteil sein. Ich selbst bin ein hyperheterosexueller biologischer Mann, in meinem Kopf lebe ich in einer Welt ohne Männer. Ich mag den Stil und das Aussehen von Männern nicht. Ich höre fast nur Sängerinnen, männliche Sänger entsprechen in der Regel nicht meinem Geschmack. Ich habe immer Frauen so sehr bewundert, dass ich sie nachahmte. Als ich noch als Mann lebte, dachten die Leute aufgrund meines Stils oft fälschlicherweise, dass ich homosexuell sei.

Unzufriedenheit mit dem, was die Gesellschaft von Männern erwartet, kann auch einen Mann dazu bringen, als Frau zu leben. Männer haben ein
mittelmässiges Aussehen, leben kleidungstechnisch in einem Halb-Kabul (langweilige, uninteressante Kleider), nichts sexy ist für sie gedacht (sexy in der Öffentlichkeit aufzutreten verschafft ein unglaubliches Gefühl, aber nur Frauen dürfen das), es ist ihnen de facto verboten, sich zu schminken und generell all die wunderbaren Dinge zu tun, die Frauen dürfen. Außerdem sagt ihnen eine Form des Feminismus (die diese Dinge verunglimpft), dass der fehlende Zugang zu diesen Dingen ein Privileg sei.

Beim Transmaxxing (
oder Dragmaxxing für die Variante ohne medizinische Transition) geht es darum, dass ein Mann zur Frau transitioniert, um sich im Leben zu verwirklichen. Aufgrund der Evolution und der historisch gefährlichen Fortpflanzung für Frauen sowie der ungefährlichen Fortpflanzung für Männer, haben Männer und Frauen nicht die gleichen Sexual- und Liebesstrategien entwickelt. Frauen sind von Natur aus viel selektiver als Männer. Dies führt dazu, dass ein Teil der Männer von allem, was mit Liebe zu tun hat, ausgeschlossen werden. Diese Männer werden Incels genannt. Sie haben viel daran zu gewinnen, zur Frau zu transitionieren, darauf komme ich weiter unten zurück. Ebenso werden Männer mit einem Fettfetisch als Perverse, Monster betrachtet, insbesondere von den (runden oder sehr runden) Frauen, die sie lieben. Außer natürlich von denen, die selbst fettfetischistisch sind, aber die Fettfetisch-Gemeinschaft besteht zu 80% aus Männern, und die 20% Frauen sind (wie ich feststellen konnte, seitdem ich als Frau lebe) in ihrem Umfeld eigentlich enorm erfolgreich und müssen nicht auf einen fettfetischistischen Mann warten, der mehrere hundert Kilometer entfernt wohnt. Männer mit einem Fettfetisch sind daher Incels. Außerdem wollen sie nicht unbedingt eine Frau unter Druck setzen, damit sie auf auf Kosten ihrer Gesundheit dick bleibt. Es gibt nur einen Körper, mit dem man alles tun kann, was man will: den eigenen. Es liegt also in ihrem Interesse, selbst ihre ideale runde Freundin zu sein, die sie voller Bewunderung im Spiegel beobachten können, und gleichzeitig das Vergnügen zu genießen, ständig von Männern angemacht und mit Komplimenten bedacht zu werden, sprich zu dragmaxxen.

Bei meiner sozialen Transition kannte ich das Konzept des Transmaxxings nicht. Aber ich bin danach sehr beeindruckt worden von dem, was mir in der Gesellschaft passierte. Mit etwa 40 Jahren und 125 kg (ich bin aus Fettfetischismus absichtlich dick geworden) drehten sich die Männer nach mir um, es gab enorm viele Blicke, Komplimente und ich wurde viel angemacht (ich habe viele Partner gehabt, wie beim von Maskulinisten beschriebenen „Karussel, den nach der Red Pill Theorie nur junge schlanke Frauen erleben würden). Ich habe einmal getrampt und das erste Auto hat angehalten (ein einzelner Mann). Ich gefiel sogar den Frauen besser als zuvor. Viele sagten mir, das Frauensein passte mir viel besser. Was für ein Kontrast zu dem, was ich als Mann erlebt hatte, insbesondere in der Mittelschule, als mich alle Trisomik nannten! Ich habe eine Autismus-Spektrum-Störung, aber das war als Frau kein Problem mehr.

Für einen Incel ändert sich mit de
r Transition zur Frau alles: er wird vom Trisomik zur Sexbombe. Eine Frau kann nicht wirklich unattraktiv sein: Männer sind nicht selektiv und haben eine starke Neigung zum Fetischismus, so dass alle Frauen zumindest für einige Männer attraktiv sind. Absichtlich dick geworde fettfetischistische Männer sind durch ihre Fettleibigkeit außerdem feminisiert, sodass Dragmaxxing (ohne medizinische Transition) typischerweise bereits hervorragende Ergebnisse liefert. Möglicherweise hat die Sexualität von jedem heterosexuellen Mann einen Anteil an Autogynephilie, der bei Bedarf eingesetzt werden kann. Ich selbst bin ursprünglich nicht besonders autogynephil (insbesondere im Vergleich zu anderen). Dennoch finde ich es köstlich, in sein eigenes Bild als nach eigenen Kriterien selbstgebastelte Frau verliebt zu sein.

Ich halte Transition von Erwachsenen aufgrund von Autogynephilie und/oder
Transmaxxing/Dragmaxxing für akzeptabel, solange nicht verschleiert wird, worum es sich handelt (z. B. indem man eine Transidentität vorgaukelt). Natürlich endet die Freiheit des einen dort, wo die Rechte des anderen verletzt werden, und es ist unerlässlich, einige Regeln des gesunden Menschenverstands zu beachten:

Transfrauen dürfen
keine Frauenräume betreten;
Transfrauen dürfen nicht am Frauensport teilnehmen;
Transfrauen dürfen nicht von Maßnahmen zur Förderung von Frauen oder von Vorteilen profitieren, die ihnen der Markt auf natürliche Weise verschafft (Autoversicherungspreise...);
Trans
menschen dürfen nicht administrativ transitionieren;
Transitionen
müssen selbstfinanziert werden.

(
Nichterschöpfende Auflistung.)

Es ist sehr wichtig für jede irgendeinen Transgender-Weg folgende Person, nicht in die Viktimisierung abzugleiten. Wir haben in der westlichen Welt das Glück, eine weitgehend gute Akzeptanz der Transgendermenschen zu genießen. Es ist von großer Bedeutung, dass wir uns dessen bewusst sind. Das war nicht immer so, das ist keine Selbstverständlichkeit. Die Nicht-Zustimmung mit einem Transgender-Ansatz, die Ablehnung einer Aussage einer sich auf einen Transgender-Ansatz beziehenden Theorie (z. B. Existenz von Transidentität oder moraler Charakter von Autogynephilie), das Misgendern, insbesondere, stellen keine Transphobie dar, sind nicht mit Hass zu verwechseln, sind nicht strafrelevant und schränken per se persönliche Freiheit nicht ein. Wenn wir einem Transgender-Weg folgen, machen wir uns das Leben in bestimmten Bereichen (Beruf usw.) nicht immer leicht, aber als Erwachsene müssen wir in der Lage sein, die Konsequenzen unseres Handelns zu verstehen (insbesondere, indem wir uns auch in die Lage anderer versetzen) und zu unseren Entscheidungen zu stehen. Es liegt an uns, die Möglichkeiten, die uns angesichts unserer Entscheidungen zur Verfügung stehen, bestmöglich zu nutzen. Wenn wir es nicht schaffen, den Rahmen einer vernünftigen Freiheit einzuhalten, wenn wir darin nur Transphobie und Hass sehen (wie ich es leider allzu oft erlebe, wobei die falsche Linke uns in dieser Hinsicht weitgehend den Weg weist) und es vorziehen, die Freiheit und die Rechte anderer im Namen einer pervertierten Vorstellung von sozialer Gerechtigkeit zu verletzen, wird die derzeitige Akzeptanz von Transgendermenschen wahrscheinlich nicht langfristig Bestand haben.


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