Paulus Schisma


Viele Elemente im neuen Testament weisen darauf hin, dass Paulus (der Verbreiter des Christentums in der Form, in der wir es heute kennen), kein ehrlicher Apostel gewesen wäre, der Jesus Lehre verbreitet, sondern dass er das ursprüngliche Christentum verraten und insbesondere die Jünger betrogen hätte.

Der Paulus erscheint in der Apostelgeschichte zum ersten Mal. Er ist ein fundamentalistischer Pharisäer, der alles tun, um der ursprünglichen christlichen Kirche zu schaden, er benutzt sogar gewalttätige Methoden, um das Christentum zu zerstören. In Apostelgeschichte 8:3 lesen wir, dass "Saulus aber suchte die Gemeinde zu zerstören, ging von Haus zu Haus, schleppte Männer und Frauen fort und warf sie ins Gefängnis". Davor hatte Etiennes Steinigung zugestimmt. Der 9. Kapitel der Apostelgeschichte berichtet über seine Bekehrung. Er war auf dem Weg nach Damas mit einem Brief vom großen Priester, der ihm erlaubte, alle Christen der Synagoge von Damas zu verhaften und sie nach Jerusalem zu bringen. Plötzlich sah Saulus ein Licht vom Himmel, und er hörte eine Stimme, die sagte: "Saul, Saul, was verfolgst du mich?" und dann "Ich bin Jesus, den du verfolgst. Steh auf und geh in die Stadt; da wird man dir sagen, was du tun sollst". Vor einem so klaren Beweis konnte der Saulus nur zum Christentum bekehren, und von nun an heißt er "Paulus". Von einem Tag zum anderen wird er zu einem wichtigen Evangelist. In Damas versucht er, die Juden zu überzeugen, dass Jesus der erwartete Messiah war. Später geht er zu den Aposteln nach Jerusalem, aber sie haben Angst, ihn zu treffen, weil zu nicht fassen können, dass der so grausame Saulus Christ geworden ist. Er wird von Barnabbas vorgestellt, der sie beruhigt, in dem er ihnen erzählt, wie Paulus in Jerusalem gepredigt hat.

Im 11. Kapitel der Apostelgeschichte lassen sich Barnabbas und Paulus in Antiochus nieder. Von da her wird der Paulus mehrere Missionsreisen in das ganze römische Reich machen. Die neue Religion vom römischen Reich ist die, die vom Paulus verbreitet worden ist. Einmal haben sich die Aposteln folgende Frage gestellt: müssen die Christen heidnischen Ursprungs vom Anfang an alle Vorschriften der Thora einhalten oder nicht? Dieses Thema wurde beim Konzil von Jerusalem (Apostelgeschichte 15) behandelt. Paul und Barnabbas haben heftig die erste Meinung verteidigt: die heidnischen Christen müssen noch die der ganzen Thora gehorchen. Und sie haben es geschafft, die Aposteln zu überzeugen. Nach der Meinung der Aposteln müssen normalerweise die Christen der Thora folgen, das hat Jesus gesagt (Matthäus 5:17-20). Im alten Testament (Psalmen 119:151-152) steht auch, dass die Gebote von Moses Gesetzt für immer gelten. Aber die Heiden sind nicht an dieses Gesetz gewöhnt, und einige zu schwierige Vorschriften könnten sie vom Christentum entfernen. Selbst die Juden haben nicht Moses Gesetz auf einmal angewendet (heißt es im Alten Testament: aber ich meine, dass es falsch ist), sondern sie haben mehrere Generationen gebraucht, um die ganze Thora anzuwenden. Deshalb meinten Jesus Aposteln, dass die heidnischen Christen nicht sofort alle Vorschriften anwenden mussten. Sie würden sich mit der Zeit an die Thora gewöhnen, und irgendwann wie die Christen jüdischen Ursprungs dem ganzen Buch gehorchen. Drei erforderliche Vorschriften wurden aber schon aufgezwungen: die Christen heidnischen Ursprungs durften kein Fleisch von einem erstickten Tier essen, sie durften kein Fleisch von Tieren essen, die den Götzen geopfert worden waren, und sie mussten sich fern von der Immoralität halten. Eine andere Interpretation ist, dass nicht-jüdische Christen für immer nicht die Gesetze der Thora, sondern nur diese drei Gebote einhalten müssen.

Das Ziel der Apostel war nicht, die Thora aufzuheben, sondern eine (vorläufige?) Ausnahme für die heidnischen Christen zu machen, die nicht die ganze Thora einhalten mussten. Paulus kann nach Antiochus zurückkommen mit einem Brief von den Aposteln, der den heidnischen Christen (den meisten Christen von Antiochus) erlaubt, die Thora außer drei Vorschriften nicht anzuwenden. Und das Leben geht weiter. Aber sehr schnell scheint es Widerspruch zu geben, wie man in Apostelgeschichte 21:20-26 lesen kann:

Als sie aber das hörten, lobten sie Gott und sprachen zu ihm: Bruder, du siehst, wieviel tausend Juden gläubig geworden sind, und alle sind Eiferer für das Gesetz. Ihnen ist aber berichtet worden über dich, daß du alle Juden, die unter den Heiden wohnen, den Abfall von Mose lehrst und sagst, sie sollen ihre Kinder nicht beschneiden und auch nicht nach den Ordnungen leben. Was nun? Auf jeden Fall werden sie hören, daß du gekommen bist. So tu nun das, was wir dir sagen. Wir haben vier Männer, die haben ein Gelübde auf sich genommen; die nimm zu dir und laß dich reinigen mit ihnen und trage die Kosten für sie, daß sie ihr Haupt scheren können; so werden alle erkennen, daß es nicht so ist, wie man ihnen über dich berichtet hat, sondern daß du selber auch nach dem Gesetz lebst und es hältst. Wegen der gläubig gewordenen Heiden aber haben wir beschlossen und geschrieben, daß sie sich hüten sollen vor dem Götzenopfer, vor Blut, vor Ersticktem und vor Unzucht. Da nahm Paulus die Männer zu sich und reinigte sich am nächsten Tag mit ihnen und ging in den Tempel und zeigte an, daß die Tage der Reinigung beendet sein sollten, sobald für jeden von ihnen das Opfer dargebracht wäre.

Fazit: es gibt beunruhigende Gerüchte über den Paulus. Manche sagen, dass der den Juden sage, dass sie sich von den Vorschriften der Thora abwenden müssen. Jesus hat das nie verlangt. Ganz im Gegenteil hat er in Matthäus 5:15-17 gesagt:

Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich. Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.

Aber die Aposteln vertrauen dem Paulus. Sie sagen, dass die Gerüchte über ihn nicht wahr sein können. Die heidnischen Christen in Antiochus gehorchen zwar nicht der Thora, obwohl sie Christen sind, aber das ist normal, das wurde beim Konzil von Jerusalem (Apostelgeschichte 15) entschlossen. Und die Christen jüdischen Ursprungs in Antiochus wie im ganzen römischen Reich müssen schon die ganze Thora anwenden, wie Jesus das verlangt hat, oder? Die Aposteln sind überzeugt, dass Paulus unschuldig ist, und sie bitten ihn, etwas im Tempel zu machen, um allen zu beweisen, dass die Gerüchte über ihn falsch sind, sondern dass auch er nach Moses Gesetz lebt und es hält. Aber wie sieht die Realität aus? Die Bibel enthält mehrere Briefe von Paulus an die einzelnen christlichen Gemeinschaften. Und was schreibt Paulus in diesen Briefen?

In Römer 14:13-23 schreibt er:

Darum laßt uns nicht mehr einer den andern richten; sondern richtet vielmehr darauf euren Sinn, daß niemand seinem Bruder einen Anstoß oder Ärgernis bereite. Ich weiß und bin gewiß in dem Herrn Jesus, daß nichts unrein ist an sich selbst; nur für den, der es für unrein hält, ist es unrein. Wenn aber dein Bruder wegen deiner Speise betrübt wird, so handelst du nicht mehr nach der Liebe. Bringe nicht durch deine Speise den ins Verderben, für den Christus gestorben ist. Es soll doch nicht verlästert werden, was ihr Gutes habt. Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem heiligen Geist. Wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig und bei den Menschen geachtet. Darum laßt uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und zur Erbauung untereinander. Zerstöre nicht um der Speise willen Gottes Werk. Es ist zwar alles rein; aber es ist nicht gut für den, der es mit schlechtem Gewissen ißt. Es ist besser, du ißt kein Fleisch und trinkst keinen Wein und tust nichts, woran sich dein Bruder stößt. Den Glauben, den du hast, behalte bei dir selbst vor Gott. Selig ist, der sich selbst nicht zu verurteilen braucht, wenn er sich prüft. Wer aber dabei zweifelt und dennoch ißt, der ist gerichtet, denn es kommt nicht aus dem Glauben. Was aber nicht aus dem Glauben kommt, das ist Sünde.

Jetzt zitiere ich einige Auszüge aus Paulus Briefen. Die beiden ersten Auszüge kommen aus dem Brief an die Hebräer. Aber um ehrlich zu sein, muss ich zugeben, dass wir nicht sicher sind, dass der Paulus diesen Brief geschrieben hat. Viele Indizien scheinen zu zeigen, dass Paulus ihn geschrieben hat, aber er ist anonym. Aber die Briefe an die Korinther und an die Römer sind von Paulus unterschrieben worden.

Hebräer 7:11-12

Wäre nun die Vollendung durch das levitische Priestertum gekommen - denn unter diesem hat das Volk das Gesetz empfangen -, wozu war es dann noch nötig, einen andern als Priester nach der Ordnung Melchisedeks einzusetzen, anstatt einen nach der Ordnung Aarons zu benennen? Denn wenn das Priestertum verändert wird, dann muß auch das Gesetz verändert werden.

Hebräer 7:18

Denn damit wird das frühere Gebot aufgehoben - weil es zu schwach und nutzlos war; denn das Gesetz konnte nichts zur Vollendung bringen -, und eingeführt wird eine bessere Hoffnung, durch die wir uns zu Gott nahen.

1. Korinther 9:20-22:

Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. Denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden - obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin -, damit ich die, die unter dem Gesetz sind, gewinne. Denen, die ohne Gesetz sind, bin ich wie einer ohne Gesetz geworden - obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin in dem Gesetz Christi -, damit ich die, die ohne Gesetz sind, gewinne. Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige rette.

Paulus behauptet in seinem Brief an die Römer, dass nichts unrein ist, und dass alles gegessen werden darf. In seinem Brief an die Hebräer schreibt er, dass Moses Gesetz aufgehoben worden ist, zu schwach und nutzlos war, und nichts zur Vollendung gebracht hat (nach Psalmen 19:8 ist aber das Gesetzt vollkommen). Und in seinem Brief an die Korinther schreibt er sogar, dass er nicht nach Moses Gesetz lebt, im Gegensatz dazu, was die Aposteln sagen... "so werden alle erkennen, daß es nicht so ist, wie man ihnen über dich berichtet hat, sondern daß du selber auch nach dem Gesetz lebst und es hältst." haben die Aposteln Paulus gesagt. Und wenn Paulus schreibt, dass Moses Gesetz aufgehoben ist, dass nichts unrein ist, oder dass man Fleisch essen darf von Tieren, die den Götzen geopfert wurden... Es gab aber Juden in Korinth und in Roma. Nach Paulus sind die von der Thora (III. Moses 11:1-20, III. Moses 17:10-14 oder III. Moses 14:3-21) verbotenen Nahrungsmitteln nicht unrein (obwohl die Thora sehr harte Worte gegen diese Nahrungsmitteln benutzt, und dazu behauptet sie, dass ihre Gesetze nicht aufgehoben werden können)... Und das Fleisch von Tieren, die Götzen geopfert worden waren oder die erstickt worden waren, wurde von den Aposteln allen (selbst den heidnischen Christen) verboten... Die Gerüchte über den Paulus sind richtig. Und die Aposteln wissen nicht Bescheid...