Embryologie im Koran



Ein Freund hat ein Video gemacht, das die meisten Punkte dieses Artikels beinhaltet, also:
hier geht's zur Video-Version Teil 1, und Teil 2.


Lesen Sie diesen Artikel: http://www.islam-guide.com/de/frm-ch1-1-a.htm

Aber bekehren Sie nicht zu schnell zum Islam: man darf nicht mehr zurück...


Jetzt die Anwort:

Der Bericht des Korans entspricht den Kenntnissen von Hippocrates und Galen (beide haben mehrere Jahrhunderte vor Mohammed gelebt). Er enthält die selben Wahrheiten, aber auch die selben Fehler. Im übrigen wissen wir nach den islamischen Quellen, dass ein Kumpel von Mohammed die griechische Medizin in Persien studiert hatte (siehe am Ende des Artikels). Auf der christlichen Website answering-islam.org wurde ein Auszug aus Galens Beschreibung der Embryologie übersetzt.

Zum Artikel von answering-islam.org über Galen und die koranische Embryologie

Mehr dem Koran entsprechede Aussagen von Galen findet man auf  folgender Doktorarbeit (auf französisch). Insbesondere auf der Seite 142 (bzw. 144 des pdf-Files).

Links: die Beschreibung der Embryologie von Galen, die auf der Seite answering-islam.org auf englisch übersetzt ist.



Der "wunderliche" Vers ist folgender: Koran 23:12-14

Und wahrlich, Wir erschufen den Menschen aus einer Substanz aus Lehm.  Alsdann setzten Wir ihn als Samentropfen an eine sichere Ruhestätte.  Dann bildeten Wir den Tropfen zu einem Blutklumpen (‘alaqah); dann bildeten Wir den Blutklumpen zu einem Fleischklumpen (mudhrah)…"


Erstens wird nicht der ganze Tropfen, das ganze Sperma zu einer "Alaqa" sondern nur ein einziges Spermatozoid. Das Wort für "Samentropfen" kann auch "kleine Menge Flüssigkeit bedeuten. Diese Aussage des Korans kann als Fehler bezeichnet werden. Ein Spermatozoid hat nichts mit einem Tropfen Sperma oder einer kleinen Menge Flüssigkeit zu tun. Dazu machen Hippocrates und Galen den selben Fehler. Die erste Form des Embryo nennen sie "Sperma", was nicht stimmt. Das ist nicht das einzige mal, dass Mohammed den selben Fehler macht wie Galen und Hippocrates. Zum Beispiel sagte Hippocrates auch, dass sowohl der Mann als auch die Frau "Sperma" produziere. Wenn die Frau vor dem Mann ejakuliert, gleiche das Kind seiner Mutter und umgekehrt. Der Koran spricht nicht davon. Aber in der Sunna (Sahih Muslim Band 4 Buch 55 Nummer 546) steht, dass Mohammed genau das gleiche gesagt habe, als jemand ihm eine Frage gestellt hatte, um zu wissen, ob Mohammed tatsächlich ein Prophet war oder nicht: http://www.usc.edu/dept/MSA/fundamentals/hadithsunnah/bukhari/055.sbt.html#004.055.546 .



Galen über die erste Phase ("Sperma" nach der falschen damaligen Vorstellung) des Embryo: "The first is that in which, as is seen both in abortions and in dissection, the form of the semen prevails (Arabic nutfah). At this time, Hippocrates too, the all-marvelous, does not yet call the conformation of the animal a foetus; as we heard just now in the case of semen voided in the sixth day, he still calls it semen."


Der Koran sagt aus, dass der Samentropfen zu einem Blutklumpen wird (Alaqa).

Das Wort "Alaqa" hat 3 Bedeutungen: Blutklumpen (1), hängendes Ding (2) und Blutegel (3). Dieses Wort ist nicht eindeutig, was für die Verbreiter des Islams sehr praktisch ist. Die Zweideutigkeit der arabischen Sprache wird oft benutzt, um Verse mit neuen wissenschaftlichen Kenntnisen übereinstimmen zu lassen (aber natürlich immer nachdem die Kenntnis entdeckt wurde), um "Wunder" zu schaffen. Die moslemischen Gelehrten haben noch nie eine wissenschaftliche Entdeckung vorhergesagt, obwohl sie in der Lage sein sollten, es zu tun, wenn der Koran tatsächlich Wunder enthalten würden, ohne dass man seinen Text a posteriori verdreht. Mohammed dachte aber an eine bestimmte Bedeutung, als er das Wort Alaqa verwendet hat. Die klassische Übersetzung dieses Wortes ist "Blutklumpen", was einer Phase der Entwicklung des Embryo nach Galen entspricht. Aber die beiden anderen Übersetzungen für Alaqa entsprechen auch Beschreibungen des griechischen Artztes (die im übrigen viel genauer und weiter fortgeschritten als der entsprechende koranische Vers sind).

(1) Blutklumpen: Galen hat über die zweite Phase des Embryo geschrieben: "But when it has been filled with blood (Arabic alaqa), and heart, brain and liver are still unarticulated and unshaped yet have by now a certain solidarity and considerable size, this is the second period; the substance of the foetus has the form of flesh and no longer the form of semen. Accordingly you would find that Hippocrates too no longer calls such a form semen but, as was said, foetus".

(2)  hängendes Ding: Galen hat geschrieben, dass der Embryo an der Membran hält, und dass die Membran versucht, den ganzen Embryo umzufassen, was nicht möglich ist, da der Embryo viel kleiner als die Membran ist: http://194.254.96.19/histmed/asclepiades/pdf/bonnet.pdf (Seite 142 des Textes, Seite 144 des Pdf-Files, leider nur in französischer Sprache, wenn ich Zeit habe, übersetze ich die Seite). Auszug von "der Semen" von Galen: "Car toutes les parties de l'utérus ont le désir d'envelopper le sperme mais ne peuvent encore le faire car elles sont encore trop loin pour le toucher. Mais aussi, après plusieurs jours, en même temps que le sperme augmente, la matrice devient toujours plus enveloppante, et tantôt une de ses parties, tantot l'autre saisit le sperme". Übersetzung ins deutsch: "Alle Teile des Uterus wollen das Sperma umfassen, aber sie können es noch nicht tun, denn sie sind noch zu weit, um es zu berühren. Aber im Laufe der Zeit wächst das Sperma, und die Matrix wird immer mehr umfassend, so dass nach mehreren Tagen bald ein Teil der Matrix, bald ein anderer Teil, das Sperma anfasst". Wenn man Alaqa durch "hängendes Ding" übersetzt, entspricht es der späten ersten Phase des Embryo nach Galens Beschreibung.

(3) Blutegel: Galen hat geschrieben: "La semence tire à elle par les vaisseaux qui se jettent dans l'utérus du sang et du pneuma..." (Seite 144 des letzten Pdf-Files). Ich übersetze den Satz von Galen ins deutsch: "Der Samen zieht zu sich Blut und "pneuma" (ich kenne das deutsche Wort nicht) durch die Blutgefässe, die in den Uterus landen...". Wenn man Alaqa durch "Blutegel" übersetzt, entspricht es auch der späten ersten Phase des Embryo nach Galens Beschreibung. Die Verbreiter des Islams behaupten, Die Erwähnung des Blutegels im Koran sei ein Wunder, da Mohammed angeblich nicht wissen könne, dass der Embryo Blut der Mutter zu sich zieht. Man sieht hier, dass es falsch ist.


Dann wird der Embryo zu einer Mudghah, heisst es im Koran. Mudghah kann unter anderem "gekaute Substanz" bedeuten. Nehmen wir an, Mohammed meinte es tatsächlich (obwohl wir es nicht wissen können, es gibt mehrere mögliche Übersetzungen, manche haben zum Beispiel Fleischklumpen, andere Embryon, gewählt). Aber die Form von einer gekauten Substanz ist so verschwommen, so ungenau, dass man vieles damit vergleichen kann. Das Foto des Kaugummis finde ich nicht besonders ehrlich: der Webmaster von "Islam-Guide" hat dafür gesorgt, dass die Zahnabdrücke genau die selbe Form wie die Eindrücke am Rücken haben. Wenn ich einen Gummi kaue, haben die Zahnabdrücke nicht diese Form. So ein Verfahren hat nichts mit Wissenschaft zu tun. Mit "O, es sieht ein bisschen ähnlich aus" (wenn man ein bisschen dafür gesorgt hat  ;-) ) kann man nichts beweisen.


Dann behauptet der Koran, dass der Embryo zu einem Knochen wird, und dass dann Leib auf die Knochen gezogen wird. Erstens ist das nicht ganz richtig. Der Embryo wird zu Knorpen und nicht zu einem Knochen. Aber sagen wir, die Leute konnten damals nicht zwischen den beiden unterscheiden. Der Galien hat aber geschrieben, dass in der 4. Phase des Embryo das Leib um die Knochen wächst:

"Le temps est venu pour la nature d'articuler les organes précisément et d'amener toutes les parties à la formation finale. Ainsi elle fait croître la chair sur et autour des os, et en même temps… elle crée à l'extrémité des os des ligaments qui les lient les uns aux autres..."

(Das ist die Folge Galiens Textes, die noch nicht in englischer Sprache vorhanden ist, soviel ich weiss, aber es kommt schon; man findet sie hier: http://facealislam.free.fr/embryon_grec.html.)


Es ist auch wichtig zu betonen, dass manche erste moslemische Geleherte (wie Ibn-Qayyim) die Ähnlichkeiten zwischen dem Bericht des Korans und dem von Galien gemerkt hatten. Basim Musallam, der Vorsitzende des Institutes für den Nahen Osten an der Universität Cambridge hat geschrieben:


"The stages of development which the Qur'an and Hadith established for believers agreed perfectly with Galen's scientific account... There is no doubt that medieval thought appreciated this agreement between the Qur'an and Galen, for Arabic science employed the same Qur'anic terms to describe the Galenic stages". (B. Musallam (Cambridge, 1983), Sex and Society in Islam, p. 54)


Sonst hat der Koran noch andere Fehler gemacht, die Hippocrates gemacht hatte. Zum Beispiel habe ich diesen Artikel gelesen:

http://answering-islam.org/Quran/Science/semenproduction.htm

Oder auf einem Forum:

"Scientific errors related to embryology are contained in the Koran In 86:6-7 the Koran says, "He is created from a drop emitted- Proceeding from between the backbone and the ribs" This echoes the scientific error of Hyppocrates who believe semen originates from all the fluid in the body, starting from the brain down the spinal chord, before passing through the kidneys and finally the testicles into the penis Hippocratic Writings, Penguin Classics, 1983, p 317/i"

Quelle: http://www.politikforum.de/forum/archive/31/2004/10/2/79689



Aber wie konnte Mohammed die Kenntnisse von Galen kennen? Wir wissen, dass Sergius im VI. Jahrhundert 26 Bücher ins Syrisch übersetzt hat. Chosroes gründete die Schule von Jundishapur, wo die übersetzten Bücher von Galen vorhanden waren. Harith Ibn Kalada besuchte diese Schule, er lernte dort die griechische Medizin. Nach den islamischen Quellen ist Harith Ibn Kalada später ein Kumpel von Mohammed geworden. Quellen dafür: http://answering-islam.org.uk/Responses/It-is-truth/chap05.htm (ganz am Ende):

"According to Muslim historians the most celebrated early graduate of Jundishapur was a doctor named al Harith ibn Kalada, who was an older contemporary of Muhammed. He became none other than a companion of the Prophet Muhammed himself, and according to the Muslim medical traditions Muhammed actually sought medical advice from him. He may even have been a relative of the Prophet and his "teachings undoubtedly influenced the latter" [i.e., Muhammed]. (Source: Outline of Arabic Contributions to Medicine, by Amin A. Khairallah, Beirut, 1946)"