Andere „Wunder des Korans“


Wichtiger Hinweis: Ich ermuntere alle (Muslime und nicht-Muslime) dazu, an der Debatte teilzunehmen. Reden Sie mit Muslimen, Imams, Ungläubigen, über das was Sie auf dieser Seite gelesen haben. Sie können auch mir eine Email schicken.


I Die internen Wellen

Lesen Sie folgenden Artikel: http://www.islam-guide.com/de/frm-ch1-1-f.htm

Der „wunderliche“ Vers ist folgender:

Koran 24:40 Oder (die Ungläubigen sind) wie Finsternisse in einem tiefen Meer: Eine Woge bedeckt es, über ihr ist (noch) eine Woge, darüber ist eine Wolke; Finsternisse, eine über der anderen.  Wenn er seine Hand ausstreckt, kann er sie kaum sehen…

Man braucht viel Einbildung, um ein Wunder in diesem Vers zu sehen. Ich muss sagen, auch wenn ich ihn 50 mal gelesen hätte, wäre ich niemals auf die Idee gekommen, dass dieser Vers eine Anspielung auf die "internen Wellen", die vor kurzer Zeit entdeckt worden sind, sein könnte. Diese bildliche Beschreibung bedeutet einfach, dass die Taten der Ungläubigen (die natürlich schlecht sind ;-) ) wie dunkle Wellen ohne Ende, die immer höher sind, sind, und sich ansammeln. Ich sehe nicht, aber überhaupt nicht, wieso ein Araber des VI. Jahrhunderts nicht inder Lage war, so eine Beschreibung zu schreiben.

Der einzige Grund, der diesem Pseudo-Wunder eine Scheingläubwürdigkeit verschaffen hat, ist dass ein Wissenschaftler gesagt hat, dieser Vers beziehe sich auf die internen Wellen, Mohammed könne zu seiner Zeit keine Ahnung von diesem Vorgang gehabt haben, es sei also ein Wunder und der Beweis, dass der Koran von Gott sei. Dieser Wissenschaftler ist William Hay. Es ist immer so: die Tatsachen an sich gelten kaum, die Leute glauben sowieso an alles, was sie von einem Wissenschaftler hören. Auch wenn man selbst kein Wunder sieht und sich fragt, wie man in einem bestimmten Vers ein Wunder sehen kann, glaubt man trotzdem daran, denn ein Wissenschaftler hat es gesagt, also muss es richtig sein! Genau so hat mir ein Muslim eine Email geschrieben: er hatte den Hadith auf meiner Website gelesen, in dem steht, dass auch die Frau ejakuliert, und dass das Aussehen eines Kindes davon abhängt, wer (Mutter oder Vater) zuerst ejakuliert: er wollte, dass ich ihm den Text von einem Wissenschaftler schickte, in dem steht, dass dieser Hadith wissenschaftlich falsch ist, um ihn selbst als falsch zu betrachten! Das ist blöd, aber so ist der Mensch.

Es ist in diesem Fall um so blöder, dass die Leute gar nicht wissen, was hinter den Kulissen passiert ist, damit manche Wissenschaftler Werbung für den Islam machten. Ein Artikel darüber: http://www.faithfreedom.org/Articles/DGolden/touting_science.htm. Wenige Leute wissen, was genau passiert ist, und vor allem, was der Wissenschaftler heute von dieser Geschichte sagt. Auszug aus dem Artikel von Daniel Golden:

Prof. Hay, a Methodist, says he then raised other hypotheses that Mr. Zindani also dismissed. Finally, Prof. Hay conceded that the inspiration for the reference to internal waves "must be the divine being," a statement now trumpeted on Islamic Web sites. "I fell into that trap and then warned other people to watch out for it, " says Prof. Hay, now at a German marine institute.

„Ich bin in diese Falle gegangen, und habe dann andere davor gewarnt.“


II Der Koran über Wolken

Die Klimatologie ist mein Bereich. Lesen Sie folgenden Artikel:

http://www.islam-guide.com/de/frm-ch1-1-g.htm

Die „wunderlichen“ Wunder sind folgende:

Koran 24:43 Hast du nicht gesehen, dass Gott die Wolken einhertreibt, sie dann zusammenfügt, sie dann aufeinander schichtet, so dass du Regen aus ihrer Mitte hervorströmen siehst…

Koran 24:43 (Folge) ....Und Er sendet vom Himmel Berge (von Wolken) nieder, in denen Hagel ist, und Er trifft damit, wen Er will, und Er wendet ihn ab, von wem Er will.  Der Glanz Seines Blitzes nimmt fast das Augenlicht.


Ich sehe nichts in diesem Vers als eine uralte Sicht der Entwicklung der Wolken und der Entstehung des Regens, wie die damaligen Völker es sich vortellen konnten. Ich finde auch, dass dieser Vers nicht ganz richtig ist. Dieser Vers scheint zu sagen, dass die grossen Wolken aus der Zusammenfügung vieler kleinen Wolken ist. Die grossen Wolken befinden sich zwar oft in Tiefdruckgebieten, wohin die Luft konvergiert, aber der Grund für diese Wolken und die Entstehung von Regen liegt nicht an der Versammlung mehrerer kleinen Wolken, sondern auf das Aufsteigen, das im Tiefdruckgebiet stattfindet. Wenn die Luft in den unteren Schichten der Atmosphäre zu einer Region konvergiert, dann muss sie auch in dieser Region aufsteigen. Wenn die Luft aufsteigt, dann erfährt sie eine adiabatische Dekompression: sie befindet sich dann an einer Stelle, wo der Druck niedriger ist, ihr Volumen hat zugenommen und ihre Temperatur abgenommen. Je niedriger die Temperatur der Luft ist, desto weniger Wasserdampf kann sie enthalten. Wenn die Temperatur der Luft abnimmt, kann man einen Punkt erreichen, bei dem sie nicht mehr so viel Wasserdampf enthalten kann: dann kondensiert ein Teil davon, eine Menge sehr kleine Tropfen erscheinen: das ist die Wolke. Das bedeutet: wegen Konvektion oder irgendwelcher Änderung der Temperatur kann eine Wolke... einfach entstehen und grösser werden (ohne dass kleine Wolken zusammengefügt werden), und... einfach verschwinden (ohne dass kleine Wolken die grosse verlassen). Mir kann nachgesagt werden, dass ich mit dem Vers ein bisschen streng bin. Er ist nicht unbedingt falsch, je nachdem, wie man ihn versteht (er sagt nicht eindeutig, dass das Wachstum einer Wolke an den kleinen Wolken liegt, die zusammengefügt werden und so das Volumen der grossen Wolke wachsen lassen). Aber diese Beschreibung bringt nichts mehr als die Vorstellung von einem Araber des VI. Jahrhunderts.

Der zweite Vers sei angeblich ein Wunder, weil der Ausdruck "Sein Blitz" zeige, dass der Blitz vom Hagel verursacht wird. "Sein" beziehe sich auf den Hagel. Aber in diesem Satz kann sich "Sein" genauso gut auf Allah, die Berge von Wolken, den Himmel wie auf den Hagel beziehen (auf der Website "Islam-Guide" haben sie sogar den grossen S von "Sein" gelassen, mit dem üblicherweise Gott gemeint ist...). Ein unbestimmter Fall ist kein Beweis.